Evangelion : 3.0+1.01 Thrice Upon A Time (2021)

Shin Evangelion Gekijouban:|| / シン・エヴァンゲリオン劇場版:||

Allemand Rezensionen – Evangelion: 3.0+1.01 Thrice upon a Time

Ce sujet contient des critiques courtes et longues sur le Anime « Evangelion : 3.0+1.01 Thrice Upon A Time » et n’est en aucun cas le bon endroit pour des discussions générales ! Chaque message doit être une critique indépendante que tu as écrite toi-même. Chaque critique doit couvrir certains aspects essentiels : l’intrigue, les personnages et une conclusion personnelle. N’hésite pas à commenter les critiques existantes en utilisant la fonction de commentaire.
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#1
Inhalt und Verpackung. Darum geht es im wesentlichen. Der Inhalt ist aus der Serie bekannt, jetzt hat man ihm eine neue Verpackung spendiert, und die haut einen erstmal von den Socken! Es werden auch einige der Fragen geklärt, die seit drei Filmen unbeantwortet herumliegen, allerdings viel zu wenige und deutlich weniger als in der Serie. Als kleines, vorweggenommenes Fazit könnte man spoilerfrei formulieren:

1. Shinji Ikari wird erwachsen.
2. Gendou Ikari wird erwachsen.

Was die beteiligten Studios hier künstlerlisch abliefern, ist brillant. Zumindest was die Optik betrifft. Denn von Seiten der Akustik ist das nicht immer so überzeugend, vor allem, was die Abmischung angeht. Ein paarmal knallen die Stimmen bei Flashbacks zu sehr rein, ein andermal wabert die BGM ein wenig zu sehr im BG, was aber auch an dem größeren Dynamikumfang der gewählten klassischen Musik gegenüber Pop-orientierter Musik liegen mag. Diesmal allerdings bekommt man nicht Pachelbel (»Kanon«) und Beethoven (»Ode an die Freude«) zu Gehör, sondern "Jesus bleibet meine Freude", dem Schluss von Bachs Kantate »Herz und Mund und Tat und Leben«, zudem gegen Ende noch aus Händels »Messias« der Chor "Glory to God in the highest" und etwas später das unsterbliche »Ave Verum« von Mozart. Allesamt Stücke, die man heutzutage wohl als "ikonisch" bezeichnet und die sicherlich nicht nur ihrer Pracht und Opulenz wegen gewählt wurden, sondern auch aus dem Kalkül heraus, daß das beim Publikum gut ankommt. Derlei Chorstücke sind in solchem Zusammenhang ja immer auch eeepisch, vor allem, wenn sie in einen ebenso epischen Film verfrachtet werden, wobei man Fragen zum Sinnzusammenhang von Wort und Bild höflicherweise unterlassen sollte. Überhaupt verfestigt sich bei mir der Verdacht, daß man gar nicht so auf eine sinnstiftende Beziehung zum Film geschaut hat, denn all diese Stücke sind garantiert Bestandteil jener ominösen CD »Klassik für besinnliche Stunden«, von der in jedem Animationsstudio ein Exemplar vorrätig liegt.

Aber zurück zum Film. Anfangs wird man von einem schlaglichtartigen Rückblick der letzten drei Filme förmlich erschlagen, der lustigerweise genau der Länge des zugrundegelegten Bach-Chorals entspricht. Alsdann folgt ein kurzer Prolog in Paris, der mich daran erinnert hat, wem ich schon immer mal gerne den Eiffelturm in den Allerwertesten schieben wollte. (Des weiteren erinnert es mich daran, daß ich nichts zum Thema Anime-Physik schreiben werde – nur das: es ist episch!)

Dann folgt die Title Card und somit gleich das erste Rätsel: wie zum Teufel spricht man das aus, da am rechten Rand? "Gekijouban con repetitione"?

Anschließend schleppen Asuka und Mari den völlig traumatisierten Shinji in eine Dorfhütte an dem Ort, wo einmal das Hauptquartier von NERV war. Hier beginnt dann der Film; und in dieser Phase, wo es mehr um Slice of Life geht, entwickelt er sein ganzes Potential.
Hier erlebt man Szenen, die den Charme von Ghibli mit den perfekten und doch warmen Bildern eines Shinkai vereinen, in einer Welt, die aus Altem etwas Neues aufbauen muss und daher technische Errungenschaften mehrerer Generationen vereint. Für Retro-Fans wie mich eine wahre Freude!
Auch gönnt man sich hier die Zeit, die Charaktere sich entwickeln bzw. in ihrem eigenen Saft schmoren zu lassen, auch wenn das Resultat nur begrenzt überzeugt. Das aber liegt nicht an dem Film selbst, sondern an seinen Vorgängern, die diese Richtung zur Reduktion schon früh eingeschlagen haben. Am Ende kommt es dann zu einer Art Entscheidungsschlacht, die jenem Teil des Publikums, der mehr auf Logik als auf Epik setzt, vielleicht nicht so gefallen mag.

Und damit von der Verpackung zum Inhalt:
Im Vergleich zur Reload-Tetralogie wirken die Bilder der Serie natürlich ziemlich schei oldschool. Das wiegt die Serie aber locker auf durch die differenzierten Charaktere, aber auch durch den eigenwilligen Humor (Asuka will Shinji totküssen). Vereinfachend gesagt, geht der Film den gegenteiligen Weg. Absolut fantastischen Bildern und herausragenden Animationen stehen verödete, nahezu einspurige Charaktere gegenüber. Am greifbarsten vielleicht bei meinem Liebling Asuka, die zu einem aggressiven, dauergenervten cholerischen Arschloch mutiert ist. Shinji. Die Tragik des Helden wider Willen besteht zum Teil auch darin, daß Skript und Regie zur Steigerung seiner psychischen Probleme ihn völlig fallengelassen haben. Denn einige Male in den Filmen zuvor werden Momente der Entspannung eingeflochten. Zwischen ihm und seinem Vater, aber auch in Bezug auf Asuka. Das hat man fallengelassen und inszeniert diese Personen als Sadisten, die anscheinend(!) nichts anderes vorhaben als Shinji fertigzumachen. Dazu gesellt sich hier nun auch Misato.
Und solche Tricks nehme ich übel. Schließlich wäre es unter verständigen und halbwegs zurechnungsfähigen Menschen ein Leichtes gewesen, einmal nur das Maul aufzumachen und etwas zu den jetzigen Umständen zu erklären, anstatt ihn permanent gegen eine Wand des Schweigens laufen zu lassen. Diese Tendenz zeigt zwar schon die Serie, aber eben nicht so krass und außerdem immer etwas relativiert.
So braucht es Kaworu und dessen Freundschaft als einen Ausblick auf Hoffnung und Vertrauen. Natürlich wird Shinji auch das unter den Füßen weggezogen, aber immerhin erhält man daraus die Information, um wen es sich bei Kaworu wirklich handelt.

Damit ein kleiner Ausflug zur Dramaturgie. Immerhin ist die für eine Absatzsteigerung blutdrucksenkender Mittel bestens geeignet! Grundlegende Sachen werden – im Gegensatz zur Serie – nicht erklärt, bestenfalls angedeutet. Daher beschränkt man sich auf gehobenes Namedropping, damit es irgendwie bedeutend klingt und – na klar! – episch. Nebukadnezar? Kommt im 3. Film vor, aber ohne Erklärung. Die Lanze des Longinus (und andere)? Deren Herkunft und Bedeutung wird in dieser Tetralogie nicht weiters ausgeführt. Sinn und Zweck dieser mysteriösen Geheimorganisationen? Wird bestenfalls angedeutet (pro Film kommt eine hinzu). Was genau es mit Adam und Lilith auf sich hat und vor allem mit den "Engeln"? Ist nicht so wichtig. Ebenfalls nicht, was diese verschiedenen impacts sind, was sie genau ausgelöst hat, welche Auswirkungen sie hatten und warum Gendou noch einen (oder zwei?) anstrebt. Gegen Ende des Films gibt's den Hauch einer Andeutung einer Erklärung, mehr aber nicht.

Überhaupt das Ende des Films: Die letzten etwa 40 Minuten ziehen dann ein Schlachtengemälde barocken Zuschnitts auf, das allem Bisherigen als Schlussstein der Tetralogie die Krone aufsetzen muss. Natürlich mündet das dann in ein CGI-Fest, einfach weil man es kann, und ganz offenkundig wird ein Ende angestrebt, das sich dieses Films als würdig erweisen soll, womit man dann meilenweit übers Ziel hinausschießt. Daß das ganze dann insgesamt eher lächerlich als monumental gerät, zeigt dieser als epischer Battle ausgetragene Vater-Sohn-Konflikt, bei dem Papi nach etwa fünf Minuten erklärt, daß eine Entscheidung unmöglich sei; keiner von beiden könne gewinnen, da beide die gleichen Fähigkeiten haben, weil sich ihre Kräfte spiegeln (oder so ähnlich). Warum fangen die beiden dann überhaupt erst an, sich zu kloppen und warum setzt der Anime das dann auch noch um? Reine Ressourcenverschwendung! Aber ernsthaft: hier wirken zum erstenmal die CGI-Animationen unfreiwillig komisch. Man hat das Gefühl, es seien nicht etwa renommierte Studios am Werk gewesen, sondern Playmobil höchstpersönlich.
Auch die Kreuzsymbolik ist allgegenwärtig und wird einem hinten und vorne reingedrückt. Das ist ja so unglaublich bedeutsam und deeep. (Nebenbei: was hat das Kreuzsymbol eigentlich in einem Setting verloren, das sich hauptsächlich auf die Kabbala und auf apokryphe Schriften des Alten Testaments stützt?)

Fazit-Ersatz:
Ist die Geschichte in der Serie noch deutlich character driven mit action als Randerscheinung, so kehrt sich das während der Reload-Filme um und dieser letzte macht eigentlich noch das beste daraus. Allerdings mit soviel Wumms gegen Ende und soviel Katharsis, daß es schwer Richtung Edelkitsch geht. Vor allem, weil man mit allen Mitteln danach trachtet, die Bedeutungsschwere der Symbolik mit den Highlights westlicher sakraler Chormusik zu überhöhen und dabei die Grenzen des guten Geschmacks verkennt.
Im Mittelteil begegnet man dafür den Freunden aus Shinjis alter Schule wieder, was richtig Spaß macht, weil man vor allem auch Rei dabei zugucken darf, wie sie ihre eigene Welt und ihr Leben zurückgewinnt. Asuka ist seit ihrem Einstieg im zweiten Film deutlich zu eindimensional, nervt aber auch nicht mehr mit ihrem kaputten Deutsch. Dafür gibt es ersatzweise kaputtes Englisch zu hören, und das nicht zu knapp.

Daß die Produzenten ihren Humor doch nicht ganz verloren haben, zeigt eine Szene ziemlich gegen Schluss, wo man Bleistiftskizzen wie bei einem Storyboard hernimmt, diese notanimiert und dabei ziemlich viel Text verbrät. Eine schöne Referenz an die beiden legendären Schlussfolgen der originalen Serie.
La dernière édition du sujet a eu lieu le 19.03.2024 04:19.
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