Anspruch: | viel |
Action: | nichts |
Humor: | mittel |
Spannung: | viel |
Erotik: | nichts |
Ein Manga der mit seinem Nachfolger zusammen Stoff für drei Anime-Staffeln und eine OVA geboten hat, die nie in irgendeiner Weise haben Langeweile aufkommen lassen.
Im Jahr 2301 ist die Erschließung des Mars schon keine große Sache mehr. Aus dem roten Planeten wurde ein blauer Planet mit dem Namen Aqua. Dort gibt es etliche Nachbauten alter Städte von der Erde (Man-Home), unter anderem die Stadt Neo-Venezia, eine Homage an Venedig.
Das Gondoliere-Geschäft befindet sich in der Hand von Frauen, die dort in der ruhigen und schönen Stadt Fremdenführungen leisten. Diese werden Undinen genannt und das Mädchen Akari von der Man-Home möchte ebenfalls eine werden und geht bei der Aria Company in die Lehre. Doch der Präsident ist ein dicker Kater namens Aria und ihre Vorgesetze Alicia eine der besten Undinen Neo-Venezias.
Akari erwarten viele faszinierende Begegnungen.
Trotz des futuristischen Settings bewegen sich hier die Wenigsten mit Motoren fort, das meiste wird mit den Gondeln oder eben zu Fuß gemacht. Hervorragender Stoff für eine schöne Zukunft und für herrlichen Slice-of-Life, der auf das futuristische Endzeit-Szenario gänzlich verzichtet.
Der Manga spielt aus der Sicht der Protagonistin Akari, die ihre neue Heimat Neo-Venezia in allen Einzelheiten erkundet und an vielen Dingen das Schöne erkennt, ganz gleich wie alltäglich sie sein mögen. Eine Fähigkeit, die leider vielen Menschen heutzutage abhanden gekommen ist.
Sie begegnet den Menschen und ihrer Umgebung mit einer liebreizenden Offenheit, die auch den Leser in ihren Bann zieht. Es ist so, als würde man gerade selbst mit Akari von Angesicht zu Angesicht Bekanntschaft machen. Ein Feeling, dass ich wirklich nicht misse.
Alles ist sehr beruhigend und schön gegliedert, es gibt ab und zu etwas herzlichen Humor - Aufhänger dafür ist meist die naive Art von Akari oder der dicke Kater Aria.
Der Spannungsaufbau der Serie wird nicht durch harte Kämpfe, heiße Erotik oder gar Slap-Stick erzeugt, die Story erzählt als Rahmenhandlung die Ausbildung von Akari, an sich erzählt sie aber eher die Geschichte von Akaris Leben in Neo-Venezia, man vermeidet irgendwelche "Wettkämpfe zwischen Undinen", so nachdem Motto "Nur so kannst du die beste Undine werden". Es läuft eben eher mehr so wie im echten Leben, wenn auch eher in einem positiven Licht betrachtet.
Die Figuren leben in einer heilen Welt und laden den Leser dazu ein, ein Teil dieser Welt zu werden und auch mal die Alltagssorgen hinter sich zu lassen. Jedes Kapitel ist in sich abgeschlossen, aber wirkt beruhigend, damit hat man immer wieder kleine Spannungsbögen, die einen zum weiterlesen motivieren.
Man könnte dem Manga eine Schwäche zumuten: Wer keine "Alles ist gut"-Geschichten mag und große Dramatik sucht, liegt hier wirklich falsch. Diese Serie ergründet die "kindliche" Neugier des Menschen und dies nicht in Bezug auf unüberlegtes Handeln.
Aqua gehört zu meinen Favoriten, denn er ist ein Manga, der einfach glücklich macht.